insgesamt gesehen sind die ganzen beiträge eher kultur düster und es geht viel um frisuren. in den folgenden beiträgen soll sich das blatt wenden manchmal und es soll u.a. darum gehen was man aus der würzburger residenz und aus versailles und anderen schlössern alles machen könnte. gut! insgesamt soll es auch eher ein papierheft geben, bloggen ist mir nämlich irgendwie zu cool (siehe vorheriger beitrag).
wie es auf einem punk konzert ist
Ein richtiges punk konzert ist es nun auch wieder nicht die leute sind nämlich eher nicht betrunken sondern recht gesittet mit ihren turnbeuteln, band tshirts und tättowierten unterarmen und sehen ganz und gar nicht subkulturig aus. Alle haben unangepasst angepasste frisuren und bärte und sehen recht freundlich drein. Es lichtblitzt, wer hat diesen licht kram erfunden, dass es zur musik blinken und leuchten muss? und warum? reicht musik alleine nicht? und was heißt stage diving eigentlich übersetzt? Mengenlustigkeit, von der menge getragen werden, das ist für mich eher ein unangenehmes bild. Ich will mich nicht vermengen, also gestern wollt ichs nicht. Gedanken an durkheim und stammesrituale und das totem… das sind einfach nur vier männer (auch das ist mir ehrlich gesagt unangenehm) und davor steht das publikum, die arme in die höh, manchmal und erstaunlich synchron. von den vier männern weiß ich irgendwie gar nichts, das machts vielleicht auch komisch. bei daniel kahn geht es mir zum beispiel anders. Denn ich weiß er geht ins frühstückshaus.
Für mich denke ich, ich gehe lieber in die philharmonie, auch da spielregeln, auf dem stuhl sitzen, aber zumindest kann ich mich mehr auf die musik einlassen und bin nicht ganz und gar abgelenkt von licht und lärm und coolheitsatmosphäre(ja, lärm).
pascow kenne ich von alleine im zug auf kopfhörern hören, in echt enttäuscht mich dass alles etwas verschwimmt, ich texte nicht verstehe und irgendwie auch, dass alle mitsingen. das ist doch meins! früher hat mich das bei konzerten nicht gestört meine ich, aber irgendwie dieses mitgröhlen, nein. dann lieber ohne punkband vorne singen.
insgesamt totaler gegensatz zu 10 tagen krankenhausalltag, wo es um halb acht frühstück gibt, um halb zwölf mittagessen, halb sechs abendessen und halb neun schlafen, da schaukeln wir gestern erst im M29 los nach kreuzberg. allgemeine uncoolheits atmosphäre, und das ist cool, meine gruppenerlebnisse die tage vor pascow waren stuhlkreise mit sehr direktem zusammenkommen und reden, dass nicht über musik übertragen werden musste. Also ist krisenintervention mehr punk als dieses konzert gestern im SO36, irgendwie ja.
Also notiz an mich selber, eher nicht mehr auf solche großen konzerte gehen, aber glückwunsch an mich selbst, dass ich da war, zu erforschungszwecken.
stillen
gedanken zu 40+6
morgen bin ich 41+0.
in dieser schwangerschaft habe ich mich einige male als verlorener untoter gefühlt. elite-ritter-stulpen hätten möglicherweise abhilfe geschafft.
suchmaschinen unsinn
die reise einer fleecejacke
colostrum für hunde
die geburt der tragödie aus dem geiste der musik
absurd absurd absurd absurd absurd wiuwiu blaulicht
in einer stadt oder in einem dorf, wo in einer straße jedes haus einen rasenmäher und eine heckenschere und eine hecke und trekking fahrräder und eine küchenmaschine und zwei autos und einen fahrrad dachträger und große schränke und einen keller und einen dachboden hat, um den ganzen mist irgendwohinzutun, gründet sich natürlich/zwangsläufig eine bürgerinitiative, die gegen ein flüchtlingsheim in der nachbarschaft ist.
geschweige denn dass irgendwer auf die idee kommen würde die eine million quadratmeter platz im eigenheim irgendwie sinnvoll zu teilen oder zu vermieten. pforzheim (zum beispiel), du elend.
„Ich hab mich ja schon immer für fantasy interessiert.“
früher hieß das phantasie. sich was austräumendenken sich wegträumen was erfinden. was zur hölle ist fäntäsy und wie kann man sich dafür interessieren? fantasy als hobby das finde ich irgendwie quatsch.
liste unsinniger wörter:
fashion art café events
neoliberalismus
enfant terrible
fantasy
(…)
schlechtes buch: die reise einer jungen anarchistin in griechenland.
Günter Kaindlstorfer: »Es ist ein Opus von imponierender Vielschichtigkeit, das Marlene Streeruwitz da abgeliefert hat.«
Ich: »Nä!«
extrem gutes buch: meine 7000 nachbarn (wo ich dann wieder bei absurd absurd absurd absurd absurd bin).
noch einmal gedanken zur uckermark
dort sind die spritzkuchen größer und besser.
aber wer sie außer mir isst, ist die frage, weil auch bei sommerwetter nur fünf picknickdecken mit menschen (oder gar keine) am see liegen.
uckermärkische hühner sind gefleckt unterschiedlich groß und keines gleicht dem anderen. ebenso verhält es sich mit den eiern die dabei rauskommen (grün, braun, hellgrün, gesprenkelt, verschiedenartigst, sich gleichen wie ein ei dem anderen ist ein nicht wahres geflügeltes wort).
der uckermärker fährt morgens mit dem bäckerei schmidt lastkraftwagen backwaren in den dörfern aus und mäht mittags das unkraut an einem der zahlreichen bahndämme, an denen nie ein zug fährt. andere begrüßen die täglichen vier besucher im naturerlebniszentrum und arbeiten daneben noch in der leihbücherei in der stadt (was verstehen die uckermärker wohl unter einer stadt?).
kommt man von der uckermark hinein nach berlin fängt es schon in weißensee an mit den klischee berlin leuten. das ganze steigert sich richtung friedrichshain und erreicht seinen höhepunkt am ostkreuz in der gürtelstraße.
wie sehen leute in anderen städten bloß aus? auch so?
ich glaube nicht. die klischee berlin hippen leute haben braungebrannte arme, tragen etwas absichtlich nachlässige flatterkleider,
haben blumenkränzchen am fahrrad und eine frisur
(also im gegensatz zu leuten die keine frisur haben).
in der uckermark haben die bäckersfrau und die person mit den hühnern (ein und dieselbe person??) eine kurze frisur die rabiat aussagt:
„ich staubsauge jetzt!“ oder auch „die knüppel (brötchen im u-mark-slang) sind alle reserviert, die können Sie nicht kaufen“.
die landschaftliche umgebung scheint also einen einfluss auf die habitusse (habitus heißt das natürlich, ich weiß) zu haben, wer klatschmohn hat braucht keinen blumenquatsch am fahrrad.
größer und besser sind auch die wildschweine in der u-mark, nämlich wirklich sehr groß und auch sehr schläfrig. mein habitus hat sich während des aufenthaltes (in deren lebensraum) dem eines mangalitza wollschweines angenähert und muss sich jetzt vielleicht wieder umstellen (oder auch nicht).
über utopien
es gibt menschen die haben einfach gute namen so zum beispiel leo löwenthal.
über seine überlegungen woher antisemitismus kommt (nämlich vielleicht durch verdrängte utopien bzw. ihrer umkehrung/verneinung) habe ich überlegt was ich utopisch gut finde und was ich deshalb konsequent verfolgen muss. neben nicht arbeiten und dem erleben außeralltäglicher dinge denke ich dass ich oft nackt sein und viel eis essen muss. wer mehr zu verdrängter utopie erfahren will soll dies mit mir bei einem rot leuchtenden glase kirsch bananen saft oder nackt im bette tun.
davon abgesehen regen mich heute meine frisur, putz-start-ups (guten morgen guys!) und das wetter auf. außerdem noch andere dinge aber ich bin schon wieder bloggelangweilt auch über immundepressiva werde ich hier keine weiteren worte verlieren. was das hier mit der zeitschrift für sozialforschung zu tun hat und wieso ich mir angesichts der uni die haare raufe (aber es hilft nicht einmal der frisur) können Sie ebenfalls bei drei kugeln eis erfahren vorausgesetzt Sie wissen wer ich bin und ich habe auch tatsächlich lust dazu. ich könnte auch versuchen, es als begleiter mit drei gitarrenakkorden zu etwas zu bringen (zu einer eigenen eisdiele, nein, das stelle ich mir gar nicht so gut vor). ich frage mich, ob die anderen studenten im seminar die ganze zeit denken „ichbinernstichbinernstichbinernstichbinernstichbinernst“.
ah mir fällt gerade noch die gute geschichte einer person ein, die als kind ins traumtagebuch erfundene action träume mit dinosauriern geschrieben hat (ich wars nicht). hingegen absolut unerfundener traum: ein normal großes segelflugzeug durch den wald und durch eine bäckerei schieben (wie geht das denn) und auf dem weg noch eine tüte donuts mitnehmen (wenn man schon mal da ist mit dem flugzeug). zudem (kein traum jetzt): wenn allergien ein volksleiden sind, so zerstören pollen den volkskörper (ja!).
und was denken Sie so,
montags nach der arbeit?
passt nur halb, aber egal:
„von der unreife der beherrschten lebt die überreife der gesellschaft. je komplizierter und feiner die gesellschaftliche, ökonomische und wissenschaftliche apparatur, auf deren bedienung das produktionssystem den leib längst abgestimmt hat, umso verarmter die erlebnisse, deren er fähig ist. die eliminierung der qualitäten, ihre umrechnung in funktionen überträgt sich (…) auf die erfahrungswelt der völker und ähnelt sie tendenziell wieder der der lurche an.“
(bedient bei adorno)
dienstagmittwoch
actraphane 30 wirkt actrarapid, in zeitlupe gehwege und flure entlang, hallo mein name ist, der verein türkischer unternehmer vermittelt jobcenter maßnahmen auf dem sportplatz, beweg dich wo du kannst, wer hat bestimmt, dass in psychatrien immer eine tischtennisplatte steht (und wieso), beim losradfahren ist es nacht, es morgendämmert ab schönleinstraße, übungsfragen, willst du drüber reden, fünfzig kilometer in der woche, fünfundvierzig seiten dialektik der aufklärung, musik übertönend über kollektive, zauberer und horden geredet, mein bauch ist eine kleine fabrik und produziert gerade nebenher einen neuen menschen, mit ohren, nase und organen und so, frequenzen, pfefferminztee mit honig, kann man kinder eigentlich im schenkladen abgeben, zusammengerechnet geschah dies alles an zwei tagen, ergibt insgesamt schlaf und einen kinnhaken vom küchenregal ins bett.